Klosteranlage

Beschreibung

Das Kloster im Herzen der Alpen steht seit mehr als tausend Jahren an diesem Ort. 1696 ersetzte der Barockbau die mittelalterliche Klosteranlage. Die barocke Fassade musste nach den Bränden 1799 und 1846 teilweise neu errichtet werden. Die eigentlichen Innenräumlichkeiten des Klosters, wo heutzutage noch 42 Mönche wohnen, dürfen praktisch keine besichtigt werden. Die barocken Kuppeltürme der im Jahre 1712 geweihten Klosterkirche, sind von weit her zu sehen und heben sich deutlich von der Fassade der Abtei ab. Die indirekte Lichtführung und der sich nach vorne verjüngende Raum haben zur Folge, dass das Innere der Kirche hell und weit erscheint. Durch die ungewohnte Nordausrichtung der Klosterkirche bescheint die Sonne den Innenraum der Kirche im Laufe ihrer Tageswanderung stets optimal. Die Pläne für das Bauwerk stammen von einem Meister der Vorarlberger Schule. Der Erbauer der Klosterkirche von Einsiedeln war auch der Architekt der Disentiser Kirche. Interessant sind die von Fritz Kunz um 1924/25 gefertigte Decken-Fresken mit verschiedenen Stationen aus der bewegten Geschichte der Abtei. Die Dankeswallfahrt der Bündner nach der Schlacht von Calven 1499, die Klostergründung Placidus und Sigisbert, der Sarazeneneinfall 940 und die Neugründung des Klosters um 750 durch Abt Ursicin sind unter dem Dach der Kirche festgehalten. Ein richtiges Kleinod der acht Seitenaltäre ist der Michaelsaltar, der sich in der vordersten rechten Seitenkapelle befindet. 1572 schuf der Feldkircher Maler Moritz Frosch das Hauptbild der apokalyptischen Madonna nach einem Kupferstich von Albrecht Dürrer. Am rechten Rand ist der Spender dieses Altars, Ritter Sebastian von Castelberg zu sehen, wie er mit seinem Sohn vor dem heiligen Michael kniet. Der Altar wurde aus der früheren, vorbarocken Klosterkirche übernommen. Der barocke Stuckmarmor des Mater-Dolorosa-Altares, der sich hinten auf der rechten Seite der Kirche befindet, umgibt eine ausdruckstarke Pietà aus dem 14. Jahrhundert, die den Gekreuzigten auf dem Schoss Marias liegend darstellt. Verlässt man die Klosterkirche am hinteren linken Ende, so gelangt man vorbei an der als Totenkapelle dienenden Immaculatakapelle, durch einen Seitengang zur Rosenkranztreppe. Diese Treppe wurde der "Scala regia" im Vatikan nachempfunden und führt in die Marienkirche. Nach erfolgter Restauration wurde das neue Gotteshaus 1984 feierlich eingeweiht. Die drei Apsiden übernahm man aus der alten romanischen Kirche. Erwähnenswert sind die aus verschiedenen Epochen stammenden Votivtafeln an den Wänden. Am Beginn der Rosenkranztreppe führt eine Tür zum Klostermuseum. 1992 wurden die Ausstellungsräume eröffnet. Das kurzweilig gestaltete Museum teilt sich in eine kulturhistorische sowie eine  naturgeschichtliche Ausstellung auf. Neben der gut dokumentierten Geschichte der Abtei präsentiert das Museum bemerkenswerte Ausstellungsgegenstände sakraler und profaner Art aus den vergangenen Jahrhunderten. Der naturgeschichtliche Teil des Museums zeigt zahlreiche Tierpräparate und ein gutdotiertes Mineralienkabinett, dass wertvolle Einblicke in die alpine Umwelt der Cadi liefern.

Lage