Dorfkirche S. Gions, Disentis

Beschreibung

Die Grundsteinlegung des heutigen Barockbaus erfolgte am 22. April 1640. Da der Platz Richtung Osten vom Gefälle her ungünstig war, kehrte man die Kirche einfach um. Einige Teile der alten Kirche liess man stehen und ergänzte den Bau zur grössten Barockkirche des Kantons Graubündens. 1641 wurde die Orgel eingebaut, die erste Orgel in einer Pfarrkirche im Kanton. Sie wurde jedoch bereits im Jahr 1661 durch eine andere Orgel ersetzt. 1667 wurde der Kirchturm zum ersten Mal erhöht und erhielt 1686 vier neue Glocken.Beim Franzoseneinfall im Mai 1799 wurden das Kircheninnere und die Glocken zerstört, kurz darauf jedoch wieder erstellt. 1803 schuf der italienische Maler Sartori die Kreuzwegtafeln. 1830 kam das aus Brienz (GR) gekaufte Tabernakel nach Disentis. Die zwei Seitenaltäre sind der Mutter Gottes gewidmet.In den beiden Seitenkapellen finden sich rechts ein ALtar dem hl. Carolus Borromäus und links der Maria Magdalena gewidmet. In der linken Seitenkapelle befindet sich zudem der Leichnam Christi. Diese Gipsfigur wird für den traditionellen Karfreitagsgottesdienst gebraucht..

Die Kanzel ist erst nach dem Brand von 1799 entstanden.Das Taufbecken, aus Russeiner Marmor, ebenfalls. Ganz hinten befindet sich der Beichtstuhl, ein Werk von Bruder Theodor Stäuble aus dem Jahr 1946.

Die barocken Verzierungen finden sich im ganzen Kirchenraum, besonders im Chorbereich, wo das Engelsballett eine Monstranz umzingelt. Zusammen mit den Altären bilden diese Stukkaturen einen prächtigen Barockbau. Gotische Fenster lassen genügend  Licht in den Raum, um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen.

(Text aus Broschüre "Kleiner Kirchenführer")

Lage